Historischer ERNTEKRANZ in Fraßdorf

Am 09.09.2023 fand auf dem Grundstück der Familie Günther Fischer ein „Fraßdorfer Erntekranz“ statt.

Schon im Eingangsbereich begrüßte die zahlreichen Besucher ganz passend zum Erntefest ein liebevoll dekorierter Erntewagen mit der Erntekrone und ein Schild mit einem „Herzlichen Willkommen“ darauf.

Die Sonne schien fast etwas zu intensiv für September. Aber tags zuvor wurde neben vielen Sitzgelegenheiten auch ein schattenspendendes Zelt und einige Sonnenschirme von den Organisatoren mit aufgebaut, so daß die Besucher es gut aushalten konnten. Und eine gute und ausreichende Getränkeversorgung war an diesem warmen Tag durch den Ortsbürgermeister mit seinen Helfern abgesichert worden.

der Hofeigentümer begrüßt die recht zahlreich erschienen Besucher

Herr Fischer eröffnete die Veranstaltung und erläuterte die Abläufe des täglichen landwirtschaftlichen Lebens auf einem Bauernhof vor ca. 100 Jahren von der Aussaat bis zur Verarbeitung des Saatgutes.

eine Sense wird gedengelt – heißt scharf gemacht, damit die Getreidehalme gut abgemäht werden können

Zu Anfang wurde den Besuchern der Umgang mit der Sense und auch das „Dengeln“ einer Sense erläutert und vorgeführt. Kaum einer kann das noch selbst machen, was früher auf jedem Gehöft gang und gäbe war.

alle gebundenen Getreidegarben werden zu Puppen oder Staucken (9 Garben) oder Mandeln (12 Garben) zum Trocknen auf dem Feld aufgestellt

Nach dem Absensen wurden die Getreidehalme von Frauen zusammengerafft  und geordnet gebündelt, dann zu Puppen, Staucken, Mandeln aufgestellt und nach dem Abtrocknen eingefahren und mit Dreschflegeln ausgedroschen.

Wie alle Besucher eindrucksvoll sehen und auch selbst ausprobieren konnten, war dies – neben den vielen weiteren Tätigkeiten in der damaligen Landwirtschaft – eine sehr anstrengende und kräftezehrende Arbeit.

Schließlich wurde dann in der sogenannten „Windfege“ die Spreu vom Weizen getrennt und das Erntegut in Säcke abgefüllt und gewogen. Es konnte danach in der Mühle geschrotet für Futterzwecke oder zu Mehl für den Bäcker zum Brot backen verarbeitet werden.

Die verbliebenen ausgedroschenen Strohbündel wurden mit der Hächselmaschine klein gehächselt und konnten für das Viehfutter mitgenutzt werden.

Jeder, der wollte, konnte sich auch mal an den Gerätschaften  ausprobieren, was dann auch für etwas Spaß sorgte.

Herr Fischer nahm sich nach den Vorführungen noch die Zeit mit kleinen Gruppen in seinem liebevoll restaurierten Museum Utensilien des täglichen Gebrauchs auf einem Bauernhof zu zeigen und zu erläutern.

Pünktlich zur Mittagszeit erschien Matthias Weigt mit dem schon seit den frühen Morgenstunden zubereiteten Wildschweinbraten, den sich dann alle Gäste genüsslich schmecken lassen konnten.

Mehr als 80 Portionen an Wildschweinbraten wurden von Matthias ausgeschenkt.

Unser Dank gilt der Familie Fischer und allen fleißigen Helfern, welche diese Veranstaltung  – die von allen Besuchern als sehr gelungen und interessant bewertet wurde – erst möglich machten.

Ralf Moritz

Ortsbürgermeister