Abhandlung über die Amtmänner der Domäne von Fraßdorf

Das Gutshaus in Fraßdorf gezeichnet von Hans Menzel
Das Gutshaus in Fraßdorf noch mit Türmchen, Uhr und Glocke. Die Aufnahme könnte etwa um 1930/1940 entstanden sein.
Das ehemalige Gutshaus heute – statt Türmchen mit Uhr ist dort heute die Feuerwehrsirene

Von etwa 1936-45 war das Domänenhaus von Adelbert Lange bewohnt, der bei der Aufsiedlung des Gutes 1935/36 260 Morgen und das Gutshaus als Bauernhaus zugesprochen bekam. (siehe auch Beitrag vom 07.01.2021)

Die Amtmänner waren als Verwaltungsbeamte der Landesherrschaft eingesetzt und hatten das fürstliche Gut in Pacht. Ihnen oblagen aufgrund des Titels eines Amtmanns außer den wirtschaftlichen auch staatliche Aufgaben der inneren Verwaltung, Justiz und polizeilichen Executive.

Als landesfürstliche Beamte sammelten sie die bäuerlichen Gaben und andere Gefälle ein, führten die Amtshandelsbücher, nahmen Gemeinde- und Kirchenrechnungen ab und führten Erhebungen durch (z.B. Personenzählungen). Recht sprachen sie nach ihrem Gut befinden, jedoch mit Zustimmung und Kontrolle der Regierung. Dazu hatten sie einen juristisch gebildeten Gerichtshalter zu bestellen und zu besolden. Ferner waren in den Domänengebäuden auch die Gerichtsgefängnisse untergebracht.

Das Rittergut in Fraßdorf kaufte der Fürst 1708 von Ch. Heinrich von Wülknitz und machte es zur Domäne. Wer dann der 1. Pächter war, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Auch zwischenzeitlich (mit ? vermerkt) gibt es Lücken.

um 1730 war an den Amtmann GREBELIN oder GRUBLING das Gut verpachtet. Er starb 1738 mit 38 Jahren. Dies ist aus Kirchenbüchern zu ersehen.

von 1747 bis 1755 war Amtmann CUNO Pächter, er zahlte jährlich 4644 Taler Pacht in die fürstliche Schatulle.

von 1755 bis 1767 ?

von 1767 bis 1790 war Amtmann Christoph Gottlieb BIELER Pächter. Bis 1992 konnte man sein Grabmahl noch auf dem Meilendorfer Friedhof vorfinden.

von 1790 bis 1818 war Amtmann Joh. Carl HEYDENREICH. Sein Grabstein ist noch auf dem Meilendorfer Friedhof vorhanden, hat aber schon eine starke Verwitterung aufzuweisen. (siehe nachstehendes Foto)

1844 wird in den Kirchenbüchern Karl HEYDENREICH jun. als Amtmann des Fraßdorfer Gutes erwähnt. Es ist zu vermuten, daß er als Nachfolgepächter seines Vaters das Gut verwaltete.

von 1845 bis 1875 hieß der Amtmann STEINKOPF

von 1875 bis 1886 war Pächter der Domäne ein Oek. Rolandt.

von 1886 bis 1914 hieß der Pächter der Domäne Amtsrat Robert POHL

von 1914 bis 1935 war Amtsrat EBELING aus Scheuder der Domänenpächter

Ab 1936 begann dann die Aufsiedlung der Domäne, wie es nachzulesen ist im Beitrag vom 07.01.2021 auf dieser Homepage.

Das Grabmahl des Amtmann Joh. Carl HEYDENREICH auf dem Friedhof in Meilendorfer

die Aufname wurde im Mai 2020 gemacht, und läßt erkennen wie stark die Wetter gearbeitet haben.
Die Inschrift auf der noch vorhandenen Platte ist schwer zu entziffern.

Auf der Deckplatte steht eine Urne mit Band von vergoldeten Sternen verziert zwischen zwei Sandsteinfiguren, den Glauben und die Hoffnung verkörpernd. Das Grabmal trägt die Inschrift:

Joh. Carl Heydenreich

Herzogl. Dessauischer Amtmann zu Fraßdorf

geb. 17.04.1756 zu Gräffenstuhl bei Mansfeld

gest. 15.10.1818 zu Fraßdorf

Schon seil längerer Zeit werden Überlegungen angestellt, wie man dieses Grabmahl/Denkmal für die Nachwelt besser schützen und erhalten kann.

Gute Ideen und Mitstreiter sind immer gerne willkommen und können sich beim Ortschaftsrat melden.

Günther Fischer

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