Für den Stadtrat „Südliches Anhalt“ hatte sich unser Ortsbürgermeister, Ralf Moritz, beworben. Leider reichten die Stimmen für ihn nicht aus, so daß wir aus unserem Dorf leider keinen Vertreter im Stadtrat haben.
Für den Ortschaftsrat hatten sich 5 Fraßdorfer Einwohner beworben und konnten somit alle in den Ortschaftsrat berufen werden (siehe beigefügten Ausdruck)
Am 25.07.2024 wurde die Vereidigung unserer neu gewählten Ortschaftsräte vorgenommen. Aus deren Mitte wurde Ralf Moritz wieder zum Ortsbürgermeister gewählt und als stellvertretender Ortsbürgermeister ist erneut Günther Fischer benannt worden.
Wir hoffen, daß mit drei neuen (jüngeren) Ortschaftsräten auch neuer Schwung in unser Dorf einzieht, damit Fraßdorf ein noch lebendigeres Dorf wird in dem es sich gerne wohnen und leben läßt!
Es ist Sommer und da läßt es sich gut feiern. Am 13.07.2024 hatten die Organisatoren alle Fraßdorfer dazu herzlich eingeladen.
Und es haben sich wirklich ´ne Menge Leute auf den Weg gemacht, einige gemütliche Stunden in gemeinsamer Runde bei Kaffee und selbstgebackenen Kuchen zu verbringen. Das Wetter paßte ausgezeichnet – es regnete nicht, sondern die Sonne schien. Aber es war zum Glück nicht so heiß wie an den Tagen zuvor.
Unser Ortsbürgermeister begrüßte die großen und kleinen Gäste sehr herzlich und wünschte allen einige kurzweilige Stunden. Clown Ferdinand drehte für die Kinder zu Beginn leckersüße Zuckerwatte.
Kinderschminken, Hüpfeburg und noch andere Spiele für große und kleine Kinder lockten alle ins Freie. Es herrschte eine ausgelassene Stimmung.
Zum Abend hatten die fleißigen Helfer Gegrilltes und Wildschweinbraten zu bieten. Mit selbstgemachten Salaten dazu schmeckte alles sehr lecker.
Bei Discomusik von Menne konnten die ganz Fleißigen dann ab 20 Uhr bis spät in die Nacht ausgiebig das Tanzbein schwingen.
Allen Organisatoren sei ganz herzlich gedankt für ein rundum gelungenes Familienfest!!!
Am 17. Mai 2024 fand der erste Gesellschafts- und Spielabend im Jagdzimmer des Dorfgemeinschaftshauses in Fraßdorf statt.
Insgesamt sind der Einladung 15 Fraßdorfer gefolgt. Manche schauten nur mal kurz rein, um zu plaudern.
Aber auch die Spielfreunde kamen auf ihre Kosten und hatten Spaß.
Dafür stand ihnen eine Auswahl von Spielen zur Verfügung. Es hätten auch Lieblingsspiele von zu Hause mitgebracht werden können.
Das Würfelspiel: „Mensch ärgere dich nicht“ und die Skatrunde waren die absoluten Renner an diesem Abend.
In der Hoffnung, dass noch viele andere Fraßdorfer den Weg zu solchen Veranstaltungen finden, werden für die Herbst- und Winterzeit weitere Gesellschaftsabende vorgeplant und dann rechtzeitig dafür Einladungen bei jedem Fraßdorfer Haushalt im Briefkasten liegen.
Mit insgesamt fast 20 Spezialfahrzeugen, Transportern und LKW rückten die Mitarbeiter der STRABAG und andere Firmenfahrzeuge am frühen Dienstagmorgen des 23.04.2024 in Fraßdorf an, um der in die Jahre gekommene marode Etzdorfer-Straße zu Leibe zu rücken.
Die sprichwörtliche Ruhe in unserem „Schlafdorf“ war mit dem Einsatz der Fräsmaschine, welche den alten Belag ca. vier Zentimeter abfräste, schlagartig beendet.
Der alte Belag wurde direkt von der Fräse auf einen nachfolgenden LKW abtransportiert, welchem noch eine Kehrmaschine zur Restbeseitigung folgte.
Es war beeindruckend anzusehen mit welcher technischen Perfektion sich die tonnenschwere Maschine zentimetergenau fortbewegte, um den alten Asphalt abzutragen.
Nachfolgend war umgehend auch die nächste Kolonne damit beschäftigt die Abflussdeckel, Hydranten und Hauswasser-Absteller frei zu stemmen und zu erneuern.
Am 24.04.2024 und noch bevor der große „Asphaltverleger“ zum Einsatz kam, wurden die Anschlüsse von Hand nochmals grob mit Asphalt vergossen und verdichtet und eine „Haftschicht“ auf die gesamte Straßenfläche aufgetragen.
Dann war es endlich so weit – der Asphaltverleger legte los.
Jetzt wurden laufende Meter gemacht und das Ortsbild veränderte sich im Minutentakt.
Auch diesem Team folgten zwei Walzen, welche zeitweise auch mit Rüttler-Funktion arbeiteten auf Schritt und Tritt, um den ca. 160 Grad heißen Asphalt dem Straßenkörper anzupassen.
Diese Maschine hat den Seitenrand abgefräst bevor er versiegelt wurde.
Am Donnerstag und Freitag folgten dann die Restarbeiten.
Alle Kanäle, Hydranten und Hausanschlüsse wurden nochmals freigefräst, angehoben, stabilisiert und vergossen.
Auch die Straßenränder wurden erneut abgefräst und mit einer Dichtungsschicht aus Betumen – Heissverguss versiegelt, um zukünftig das Eindringen von Wasser zu verhindern.
In den frühen Nachmittagsstunden waren alle Sanierungsarbeiten abgeschlossen.
Die Absperrvorrichtungen und Verkehrszeichen waren in wenigen Minuten wieder abgebaut und verschwunden.
Schlussendlich sorgte am Montag, 29.04.2024 ein Mitarbeiter mit einer speziell dafür georderten Straßenkehrmaschine dafür das alle Kanäle nochmals geöffnet und gereinigt wurden.
Zur Zufriedenheit aller Anlieger wurden mit dieser Maschine abschließend nochmals alle Straßenränder und der gesamte Straßenköper gründlich abgekehrt.
Wir bedanken uns bei der STRABAG und allen sonst noch an dieser Maßnahme beteiligten Unternehmen für die zügige Sanierung unseres ca. 350 Meter langen Straßenabschnittes.
Der Himmel war, wie in den letzten Jahren, auch an diesem Ostersamstag wieder leicht getrübt. Diesmal aber nicht von schwarzen, bedrohlichen Regenwolken, sondern wie wir später erfahren konnten, von aus der Sahara herüber gewehtem feinen Wüstensand.
Die für Ende März sehr milden und angenehmen Temperaturen lockten zeitweise mehr als 60 Bewohner und deren Gäste an, um einfach nur mal kurz beim Osterfeuer in Fraßdorf vorbeizuschauen.
Alle Kinder hatten wieder ihren Spaß und konnten die vom Osterhasen versteckten Süßigkeiten suchen und sich auf den „Anhöhen“ rund um den Brennplatz mal wieder richtig austoben.
Aber auch die Erwachsenen ließen sich „Soleier“ und die traditionelle „Fettbemme mit Gurke“ schmecken, welche das fleißige Versorgungsteam wieder gut vorbereitet hatten.
Alles in allem war es wieder einmal ein Treffen, bei dem sich viele nach dem Winter wiedersehen und bei einem gemeinsamen Start in den Frühling miteinander austauschen konnten.
Einen besonderen Dank spreche ich hiermit auch in diesem Jahr den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr aus, welche die Vorbereitungen und den kontrollierten Abbrand des Osterfeuers ermöglichten und absicherten.
Gleichzeitig erlaube ich mir hiermit alle Fraßdorfer Einwohner zum 17. Mai 2024 ab 17:00 Uhr zu einem geselligen Abend in das Fraßdorfer Dorfgemeinschaftshaus einzuladen.
Und wir würden uns besonders freuen, wenn viele „Neu-Fraßdorfer“ diese Einladung wahrnehmen könnten.
Bei zwanglosen Gesprächen sollen sich unsere Bewohner besser oder vielleicht überhaupt erst einmal kennenlernen.
Für Spielfreunde können an diesem Abend bereitgestellte Skatkarten – aber auch andere lustige Gesellschaftsspiele – genutzt werden.
Wir freuen uns schon heute auf Ihr zahlreiches Erscheinen.
Pünktlich zum Jahreswechsel bedankte sich Ortsbürgermeister Ralf Moritz bei Herrn Ronny Burghausen für seine fleißige Hilfe bei der Sanierung der Außenfassade des Dorfgemeinschaftshauses (DGH) mit einem Präsent.
Herr Burghausen war schon in Vergangenheit an den Putzarbeiten im Innenbereich und bei der Gestaltung des Jagdzimmers im DGH tätig.
Zudem half er auch bei vielen Veranstaltung des Dorfes, wie z.B. beim „Erntekranz“ und beim Martinsfeuer aktiv mit.
Dafür wurde ihm im Namen des Ortschaftsrates Dank und Anerkennung ausgesprochen!
Uns wurde eine Mail zugeschickt mit nachfolgendem Wortlaut:
„heute bin ich auf der Reise durch Ihr Dorf gefahren. Dabei sind wir, mein Mitfahrer und ich auf die Adresse AN DER KASERNE und anschließend auf das Foto auf der Website aufmerksam geworden. Da es nun keine Kaserne nach unserem Verständnis in Fraßdorf gibt würden wir gern den Ursprung des Namens erfahren. Können Sie mir sagen, wie die Straße beziehungsweise das Haus zu seinem Namen kamen?°
Der Bitte des Schreibers wollen wir gerne nachkommen und haben einen neuen Beitrag verfaßt, der die Auswahl und NEUBenennung unserer Straßennamen erklären soll.
Wie fast in allen Dörfern waren die Häuser bzw. Grundstücke in Fraßdorf früher auch einfach fortlaufend durchnummeriert worden und gehörten zur Dorfstraße. Im laufe der Jahre hat es sich somit ergeben, daß z.B. die Hausnummer 50 an dem einen Dorfende lag und die Nummer 51 am entgegengesetzten Dorfende.
Das führte natürlich zu Schwierigkeiten vor allem bei Zustellungen der Post und auch für andere Dienstleister. So mußten dringend neue Straßennamen her und eine entsprechend neue Hausnummerierung in den jeweiligen Straßen erfolgen.
Der Ortschaftsrat und die Fraßdorfer Einwohner hatten es sich nicht leicht gemacht mit der nach 1990 eingeforderten Umbenennung seiner Straßen und der damit einhergehenden neuen Hausnummerierungen je Straße. Aber wir waren letztendlich dann doch sehr zufrieden mit dem Ergebnis!
Bäckerplatz
Der Bäckerplatz war früher das Handwerkerviertel. Hier gab es eine Schmiede, Stellmacherei, Bäckerei, Gärtnerei, Schuhmacherei und einen Bauernhof mit Restauration. Diese Gewerke waren rund um einen Platz angesiedelt. All diese Handwerker gibt es nicht mehr in Fraßdorf. Als letztes hatte sich die Bäckerei in eine Lebensmittelverkausstelle gewandelt und deshalb wurde dieser Platz dann „BÄCKERPLATZ“ benannt. Dieser Platz ist noch heute mehr oder weniger das Zentrum des Dorfes, denn hier halten die meisten der heute fahrenden Händler.
Etzdorfer Straße
Vom Ortsausgang Richtung Osten führte der Weg zum ehemaligem Dorf Etzdorf, welches um 1750 wüst fiel. Damit dieses geschichtliche Wissen nicht verloren geht, wurde die einst genannte „GASSE“ umbenannt in „ETZDORFER STRAßE“ und führt vom Ortszentrum (Kreuzung – Bäckerplatz, Etzdorfer Straße, Alte Lindenstraße, An der Kaserne) bis Ortsausgang Fraßdorf Richtung Quellendorf.
Alte Lindenstraße
Eigentlich braucht man diese Straßenbenennung nicht erklären. Diese Straße ist rechts- und linksseitig von Linden gesäumt, die schon einige Jährchen auf dem Buckel haben. Da ergibt sich dieser Straßenname „ALTE LINDENSTRAßE“ ganz von selbst. Es wurde anfangs der Name Lindenallee favorisiert, aber den gab es schon im näheren Umfeld. Er konnte aus Gründen einer sicheren Postzustellung nicht nochmals verwendet werden. Ein ausführlicher Artikel über unsere Alte Lindenstraße und deren Wertschätzung ist auf unserer Homepage am 28. Oktober 2020 zu finden.
An der Kaserne
Das markante 3-stöckige Gebäude rechtsseitig an der Straße von der Dorfmitte Fraßdorf in Richtung Hinsdorf ist von den alteingesessenen Fraßdorfern immer schon als Kaserne bezeichnet worden. Und das hat nachfolgend genannten Grund: Auf Veranlassung des damaligen Domäneninhabers (von 1886-1914 war Robert Pohl Amtsinhaber der Domäne) wurde um 1900 dieses Gebäude – Kaserne – gebaut, die den meist polnischen Erntehelfern mit ihren Familien als Unterkunft dienen sollte. Dazu ist im Landesarchiv von Sachsen-Anhalt unter Z 265, Nr. 9 aufgeführt: Neubau einer Kaserne für 50 Personen mit Abort, Stallgebäude und Aschegrube auf der Herzöglichen Domäne Fraßdorf, 1899-1921 (Akte) Benutzungsort Dessau. Als solches wurde das Gebäude bis zur Aufsiedlung der Domäne ca. 1936 genutzt. Wieder soll mit dieser Straßenbenennung „AN DER KASERNE“ das geschichtliche Wissen bewahrt werden. Schon nach dem Kriegsende wurde es als Wohnhaus genutzt. Vor einigen Jahren hat es sich eine Familie umgebaut und modernisiert..
Alte Siedlung
Diese Straßenbezeichnung umfaßt die Straße von der Feuerwehr bis Ortsausgang Fraßdorf nach Zehmigkau. Im Wesentlichen umfaßt diese Straße die frühere Domäne Fraßdorf, die späteren Wirtschaften der Aufsiedlung der Domäne und inzwischen auch einige neuen Eigenheime, so daß der Name „ALTE SIEDLUNG“ doch sehr zutreffend gewählt wurde.
Rüsterweg
Diese Straße von der ehemaligen Schule bis zum Ortsausgang Fraßdorf nach Zehmigkau war bis 1990 ein Feldweg und führte an einem Rüsterbüschchen (Ulmen) vorbei. Mit dem Bau von mehr als 10 Einfamilienhäusern nach 1990 wurde der Feldweg zur Siedlungsstraße ausgebaut und erhielt wegen des Rüsterbusches den Namen „RÜSTERWEG“.
Wie schon bei vergangenen Veranstaltungen richteten sich auch am Tag des Heiligen Martins am 11.11.2023 unsere Blicke gegen einen mit schwarzen Regenwolken verhangenen Himmel.
Der Regen wollte einfach nicht aufhören, sodass die ersten Feuerwehleute und Helfer zum Martinsfeuer bei den Vorbereitungen kurz vor 16:00 Uhr noch eine kleine Husche auf dem Pelz bekamen. Zur Belohnung zeigte sich uns dann aber am östlichen Himmel ein vollständiger Regenbogen und die Sonne ging kurzeitig auf.
Obwohl die nach dem Brauch zu brechenden Brezeln in diesem Jahr in Form von Salzstangeln gereicht wurden und die Temperaturen gefühlt stündlich sanken, verharrten doch mehr als 50 Fraßdorfer und Gäste mehrere Stunden bei Gesprächen rund um das Feuer aus.
Ich spreche hiermit den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr
für ihre vorbildliche Einsatzbereitschaft
imNamen aller Gäste unseren herzlichen Dank aus
Sie sorgten wie immer für einen sicheren und kontrollierten Abbrand des Martinsfeuers.
Gleichfalls geht ein großes Dankeschön an das Versorgungsteam, das mit leckeren heißen Getränken und Würstchen die Besucher bestens versorgten.
Petrus meinte es gut, als am Samstagvormittag des 21.10.2023 ca. 20 Teilnehmer zur mittlerweile schon 4. Flurwanderung rund um die Ortschaft Fraßdorf vom Treffpunkt hinter dem Dorfgemeinschaftshaus aufbrachen.
Das Wetter paßte. Denn nach tagelangem Regen – den wir natürlich auch sehr nötig brauchen – zeigten sich endlich wieder ein paar Sonnenstrahlen und es gab angenehme spätherbstliche 18 Grad Celsius – also bestes Wanderwetter!
Initiator und Moderator dieser Veranstaltung war auch an diesem Tag wieder Herr Ortschafts-rat Günther Fischer, der sich, wie sich auch bei dieser Wanderung herausstellte, wieder gut auf diesen Exkurs vorbereitet hatte.
Zunächst ging es aus Fraßdorf in östliche Richtung zum „Fischteich“.
Wieso eigentlich Fischteich…? Hier ist doch weder ein Teich, geschweige denn noch etwas von Fischen zu sehen.
Herr Fischer klärte uns auf, dass sich an dieser Stelle der tiefste Punkt am Ortsrand von Fraßdorf befindet und dort früher mehrere kleine Gewässer vorhanden waren.
Wasser war auch schon damals ein wichtiger Rohstoff.
Um die Trinkwasserversorgung in Dessau sicherzustellen, wurde um 1950 zentral beschlossen, um Fraßdorf herum an den Ecken und Rändern der Ackerflächen zahlreiche Brunnen zu bohren. Täglich wurden von dort ca. 20.000 qm Grundwasser nach Dessau gepumpt, um dort die Qualität des damals noch aus dem Uferfiltrat der Mulde entnommenen Wassers zu verbessern und es für die Trinkwasserversorgung nutzbar zu machen.
Somit sank auch der Grundwasserspiegel in und um Fraßdorf mit den Jahren rapide ab.
Herr Fischer: „Nachdem der Fischteich ausgetrocknet war, planten Fraßdorfs Einwohner an dessen Stelle eine Badeanstalt zu errichten. Im NAW (Nationales Aufbauwerk) wurde das Becken ausgegraben und auch schon Betonelemente herangefahren. Aber alles Bemühen, aus dem nahen Wasserwerk für dieses Bad Wasser zu bekommen, scheiterten. Daraufhin wurde das Loch dann wieder verfüllt.“
Am Rande der Fischteichwiese steht „noch“ eine uralte prächtige Eiche, deren Zeit leider zu Ende geht. Sie ist trocken gefallen. Die letzten heißen Sommer haben leider dafür gesorgt, daß nicht ein einziges grünes Blatt mehr sprießen kann. Der Umfang von fast 4 Meter (es wurde extra das Maßband angelegt) deutet darauf hin, daß diese Eiche mindestens 400 Jahre auf dem Buckel haben muß. Und nun ist sie nur noch ein trockenes Baumgerüst und es naht ihr Ende!!!
Niemand ahnte, warum uns Herr Fischer dann am Fischteich an mehrere in Kreisform angeordnete alte und offensichtlich von Menschenhand angepflanzte Eichen führte.
Dieser Ort könnte möglicherweise als Treff- oder Sammelpunkt, oder auch schon frühzeitig als Kultstelle am Rande des damaligen Dorfes gedient haben.
Als nächste Station erreichte die Exkursion den Wegweiser von Fraßdorf nach Quellendorf am ehemaligen Wasserwerk. Warum damals dieser, und auch weitere baugleiche Wegweiser – wie z.B. auch am Ortseingang von Meilendorf – aufgestellt wurden, konnte bisher nicht zweifelsfrei geklärt werden.
Vermutlich gab es damals an diesen Orten Kreuzwege zwischen den Ortslagen Hinsdorf, Zehmigkau, Fraßdorf und Quellendorf.
An der Schreibweise auf dem Meilenstein ist jedenfalls zu erkennen, daß diese Steine nach 1838 errichtet wurden. Um diese Zeit wurde die Schreibweise „Qualendorf“ zu „Quellendorf“ verändert.
Von diesem Punkt aus ging es am Rande des Feldes weiter in Richtung Quellendorf bis zur Jesurbrücke zu dem links neben der Straße aufgestellten Meilenstein.
Warum sind auf dem Stein zwei Meilen bis nach Dessau eingraviert?
Günther Fischer klärt auf: „Die zwei Meilen bis Dessau entsprechen nach den damaligen Entfernungsberechnungen heute genau 15064 Meter (eine anhaltische Meile = 7532 heutige Meter). Messpunkt war zu dieser Zeit der heutige Standort des Denkmals des Fürsten Franz von Anhalt vor der Marienkirche in der Johannisstraße im Zentrum von Dessau. Diese Steine wurden im Auftrag des Fürsten um 1850 aufgestellt.“
Von dort aus ging es dann zum Lärchenbusch, wo wir uns vom tiefen Stand des Grundwassers an einem eingegrabenen Faß überzeugen konnten. Fraßdorfer Wildpfleger legten diese Stelle um 1995 als Tränke für Rehe und Wildschweine an.
Danach ging es dann zur Etzdorfer Trift und wieder zurück zum Dorfgemeinschaftshaus.
Zwischendurch wurden noch Sträucher und Bäume bestimmt, was Einigen schwer fiel.
Am Dorfgemeinschftshaus erwarteten uns dann Matthias und Christoph mit einer sehr leckeren Nudelsuppe.
Unser aller Dank gilt Herrn Ortschaftrat Fischer für die Vorbereitung und Führung entlang der Gemarkungsgrenzen der Flur Fraßdorf sowie auch Herrn Matthias Weigt und Herrn Christoph Blumstein für die liebevolle Zubereitung einer extragroßen Portion Gemüse – Nudelsuppe, die wir an diesem sonnigen spätherbstlichen Tag genießen durften.
Am 09.09.2023 fand auf dem Grundstück der Familie Günther Fischer ein „Fraßdorfer Erntekranz“ statt.
alles ist soweit fertig vorbereitet – Samstag früh noch einige Blümchen auf die Tische – und dann können die Besucher kommen
Schon im Eingangsbereich begrüßte die zahlreichen Besucher ganz passend zum Erntefest ein liebevoll dekorierter Erntewagen mit der Erntekrone und ein Schild mit einem „Herzlichen Willkommen“ darauf.
Die Sonne schien fast etwas zu intensiv für September. Aber tags zuvor wurde neben vielen Sitzgelegenheiten auch ein schattenspendendes Zelt und einige Sonnenschirme von den Organisatoren mit aufgebaut, so daß die Besucher es gut aushalten konnten. Und eine gute und ausreichende Getränkeversorgung war an diesem warmen Tag durch den Ortsbürgermeister mit seinen Helfern abgesichert worden.
der Hofeigentümer begrüßt die recht zahlreich erschienen Besucher
Herr Fischer eröffnete die Veranstaltung und erläuterte die Abläufe des täglichen landwirtschaftlichen Lebens auf einem Bauernhof vor ca. 100 Jahren von der Aussaat bis zur Verarbeitung des Saatgutes.
die verschiedenen Getreidearten stehen zum Anschauen bereit
eine Sense wird gedengelt – heißt scharf gemacht, damit die Getreidehalme gut abgemäht werden können
Zu Anfang wurde den Besuchern der Umgang mit der Sense und auch das „Dengeln“ einer Sense erläutert und vorgeführt. Kaum einer kann das noch selbst machen, was früher auf jedem Gehöft gang und gäbe war.
alle gebundenen Getreidegarben werden zu Puppen oder Staucken (9 Garben) oder Mandeln (12 Garben) zum Trocknen auf dem Feld aufgestellt
Nach dem Absensen wurden die Getreidehalme von Frauen zusammengerafft und geordnet gebündelt, dann zu Puppen, Staucken, Mandeln aufgestellt und nach dem Abtrocknen eingefahren und mit Dreschflegeln ausgedroschen.
aus den Getreidebündeln werden die Körner mit dem Dreschfleger ausgedroschen
die ausgeschlagenen Körner werden zusammengefegt und eingesackt
Wie alle Besucher eindrucksvoll sehen und auch selbst ausprobieren konnten, war dies – neben den vielen weiteren Tätigkeiten in der damaligen Landwirtschaft – eine sehr anstrengende und kräftezehrende Arbeit.
die Windfege trennt das Korn von der Spreu
dann wird das Korn eingesackt und kann gewogen werden
die Kinder verfolgen den Arbeitsablauf aufmerksam
auch beim Strohhächseln sind die Kinder aufmerksame Zuschauer
Schließlich wurde dann in der sogenannten „Windfege“ die Spreu vom Weizen getrennt und das Erntegut in Säcke abgefüllt und gewogen. Es konnte danach in der Mühle geschrotet für Futterzwecke oder zu Mehl für den Bäcker zum Brot backen verarbeitet werden.
Die verbliebenen ausgedroschenen Strohbündel wurden mit der Hächselmaschine klein gehächselt und konnten für das Viehfutter mitgenutzt werden.
Jeder, der wollte, konnte sich auch mal an den Gerätschaften ausprobieren, was dann auch für etwas Spaß sorgte.
Herr Fischer nahm sich nach den Vorführungen noch die Zeit mit kleinen Gruppen in seinem liebevoll restaurierten Museum Utensilien des täglichen Gebrauchs auf einem Bauernhof zu zeigen und zu erläutern.
Das Schweineschlachten war früher in der Winterzeit auf jedem Bauernhof Tradition – hier einige Dinge, die dafür gebraucht wurden.
Gerätschaften für den Anbau und die Ernte der Kartoffeln
der alte Trecker war besonders für die Kleinsten interessant – sie wollten gar nicht mehr absteigen
Pünktlich zur Mittagszeit erschien Matthias Weigt mit dem schon seit den frühen Morgenstunden zubereiteten Wildschweinbraten, den sich dann alle Gäste genüsslich schmecken lassen konnten.
Mehr als 80 Portionen an Wildschweinbraten wurden von Matthias ausgeschenkt.
Unser Dank gilt der Familie Fischer und allen fleißigen Helfern, welche diese Veranstaltung – die von allen Besuchern als sehr gelungen und interessant bewertet wurde – erst möglich machten.