Fraßdorf und die Kirche

Fraßdorf o.K. (o.K. bedeutet = ohne Kirche)

Bereits im März 2017 hatte Dr. Jan Brademann zu einem Vortrag über die Kirche in Meilendor eingeladen. Auch für die Fraßdorfer war dieser Vortrag sicherlich von großem Interesse.

Bevor ich aber darauf eingehe, möchte ich einige Fragen in den Raum stellen mit der Hoffnung, daß vielleicht jemand eine Antwort geben kann.

  1. Warum wurde 1717 in Meilendorf eine Kirche gebaut, obwohl Fraßdorf damals schon mehr Einwohner hatte als Meilendorf?
  2. Ist Meilendorf nie „wüst“ gefallen und hatte deshalb immer eine Kirche?
  3. Hatten die „wüsten“ Dörfer JESUAR oder ETZDORF eine Kirche?
  4. Warum gehörte Fraßdorf bis ca. 1650 zur Kirche Quellendorf und dann danach zu Meilendorf?

Es ist also noch viel zu recherchieren…

Zum Thema

Im Jahre 1587 wurde Jobst Heise zu Reinsdorf (bei Görzig) mit dem „erbautem frey Ritterdienstgut“ in Fraßdorf belehnt, welches wahrscheinlich kurz vorher entstanden sein muß. Mit dem Bau des Rittergutes sind sicherlich dann auch die Leute zur Bewirtschaftung des Gutes angesiedelt worden. Zu dieser Zeit gehörte Fraßdorf wahrscheinlich zur Kirche Quellendorf.

Das ist anzunehmen, da 1651 eine Überschrift im Kirchenbuch von Meilendorf lautet: „Meilendorfer Taufregister, wozu auch Fraßdorf (oft Fraßdruff) von Altersher“ geschrieben steht.

Da Fraßdorf im Frühsommer des Jahres 1644 völlig zerstört und ohne Einwohner war, wurden dann wohl die neu angesiedelten Leute der Kirche Meilendorf zugeordnet.

Wer also nach seinen Vorfahren recherchiert, muß bis ca. 1650 im Quellendorfer Kirchenbuch suchen!

Ob das so ist, weiß ich auch nicht so genau.

Im Jahr 1761 wurde ein neues Lehnbuch für das Amt Fraßdorf angelegt. Darin sind die Fraßdorfer Untertanen namentlich genannt und ihre Belastungen festgelegt worden. Ein vermutlicher Vorfahre meiner Familie – Christoph Gotthardt – besitzt 6 Morgen Acker, Erbzins Martini 4 Taler und gibt die Sterbefälle 17 Groschen zur Lehnware. Er gibt dem Pfarrer zu Quellendorf 1 Groschen 6 Pfennige und 1 Metze Roggen und dem Schulmeister daselbst 2 Pfennige und ½ Metzte Roggen.

Damit stellt sich die Frage: wenn nun Fraßdorf seit 1651 zur Kirche Meilendorf gehört, warum dann 1761 der Pfarrer von Quellendorf von den Fraßdorfern Abgaben erhält?

Was weiß man über die Kirche von Meilendorf?

Eine Kirchenvisitation von 1534 (Reinhold Specht) schreibt folgendes:

„Pfarrgüter : 3 Hufen, Zinsen 22 Schl. (Scheffel) Korn, – 22 Schl. Zinsen 22 Gr.
-1 eiserne Kuh, zinst 1 Pfd Wachs – Können sich keinen eigenen Pfarrer und Küster halten, sondern geben dem Pfarrer zu Quellendorf jährlich 25 Gr. 9 Schl. Korn. Offertorium, 2 Neujahrsumgänge für die Verwaltung ihrer Pfarre.
Vorhegen die Custerey selb, süngen, was sie konnen.

  • Kirchengerät und Barschaft:
    1 grünes Ornat mit Requisiten
    1 altes purpurnes Ornat
    1 Meßbuch; 1 Agenda
    1 silb. Pacificale
    5 Schock bar Geld.
  • Aus der Kirche sind vor Jahresfrist 31 Fl. und ein Kelch gestohlen:“ (fast wie heute)

Weiter steht im „anhaltischen Land- und Amtsregister des 16. Jh. S. 141 f.
„1547 Der Pfarre zugehoer:
Es hat eine uf Clein Körnitzker Marke, die wirk(t) Peter Schadewald zu Zubeck, pachtet 10 Schl. an Hafer und rocken.
Item (ebenso) es hat 23 eiserne Schaf, zinset jährlich 23 gr.
Item 1 eisern Kuh, zinset 2 ½  gr.
Item 28 schl. Getreide an Hafer und rocken jerlich zins aus Meilendorf“

Es ist anzunehmen, das Fraßdorf doch zur Kirche Meilendorf gehörte, aber der Quellendorfer Pfarrer aushelfen mußte.

Wie es aber um die Bereitschaft in die Kirche zu gehen bestellt war, zeigt folgender Brief des Reupziger Pfarrers Ernst Reinschmidt (zuständig für Meilendorf) an den Superintendenten in Dessau von 1676:

„Wol Ehrwürdiger, Andächtiger und Hochgeahrter Superintendent pp
weil meine kranken fuße von geschwulsten und hitzigen blattern mir noch fast tag und nacht große schmertzen machen, so daß ich um die 6. bis 7. wochen keine Schuhe habe können anziehen, und daher solches nicht allein unterdessen meinen HochgeEhrten Herrn Superintendenten, sondern auch den Herrn Secretarium, in Abwesenheit des Herrn Cantzlers berichtet und gebeten, daß das nun vor 2 Jahren abgefaßte decretum an die Meilendorffischen Anspänner ausgefertiget, und ihnen mit ansehnlicher bedrohung anbefohlen werden möchte, damit sie  mich mit fuhre bey diesen beschwerlichen zustande abholen sollen, so ist doch bis dato nichts erfolget, haben auch geantwortet: sie hätten keinen befehl bekommen, und ob sie gleich denselben bekommen würden, wollten sie es doch allein nicht thun, wo nicht die von Adel, als Juncker Heise zu Fraßdorff und Juncker Schammer Pächtinhaber zu Zehmig ihre fuhren ihnen verrichten wurden.“

Das sagt uns, daß die Leute doch nicht so gottesfürchtig waren und froh waren, wenn der Pastor nicht kam. Auch Junker Heise aus Fraßdorf war da nicht besser, obwohl er sicherlich Pferde und Kutsche zur Verfügung hatte.

Sie müssen sich vorstellen, wie die Zeit um 1676 war. Man mußte zu Fuß nach Meilendorf. Feste Straßen gab es nicht. Pferde hatte nicht jeder. Und dann wurde auch noch Kollekte eingesammelt. Da ist man lieber einmal nicht in die Kirche gegangen.

Über die Kirche von Meilendorf, die auch die Fraßdorfer ist, möchte ich in einem weiteren Aufsatz berichten.

In Fraßdorf tut sich was – es wird wieder gebaut


Zusatz vom 23.März 2020Eine Aufnahme des Baugeschehens

23.03.2020
man kann sehen, das es vorangeht – der Rohbau ist fast fertig

29.01.2020 – Für Bautätigkeiten ist z. Z. das Wetter günstig, so daß die Firma „Bau Baer“ dabei ist die alten Silos zwischen Schulze und Venediger abzureißen. Diese Silos wurden Anfang der 60iger Jahre durch die damalige LPG Typ 3 „Hammer und Sichel“ gebaut, die dann etwas später der LPG „August Bebel“ beigetreten ist.

Diese Silos wurden nicht sehr lange genutzt, da sie für die Großtechnik – welche zum Silieren eingestzt wurde – baulicherseits schnell zu klein waren.

Auf diesem Gelände sollen nun weitere Eigenheime entstehen, denn der Anfang mit einem neuen Eigenheim ist bereits im vorrigen Jahr gemacht worden.

Wir Fraßdorfer freuen uns, wenn das Dorf neue Einwohner bekommt und sagen gerne allen „NeuFraßdorfern“ ein herzliches Willkommen!

die Grundfläche für ein neues Eigenheim wird abgesteckt und eingeebnet
die Grundfläche wird hergerichtet
das kleine blaue Häuschen steht schon da….
es ist noch Platz für einige weitere neue Eigenheime
noch ein anderer Blick auf das Areal

Beitrag zur Geschichte von Fraßdorf

Mir liegt das Protokollbuch der Dorfschulzen und Bürgermeister über abgehaltene Sitzungen der gewählten Vertreter von 1870 bis 1937 in Abschrift vor. Das Original verwaltet unsere Dorfchronistin Roswitha Schulze.

Aus diesem Protokollbuch möchte ich in loser Folge kleine Berichte veröffentlichen. Leider waren unsere Altvorderen nicht sehr mitteilungsbedürftig (das Schreiben war sicher schwierig), so daß oft nur protokolliert wurde: „es wurden weitere Gemeindeangelegenheiten beraten.“

– aber welche?

Diese Niederschrift betrifft die Wahl eines Schulzen. Sie lautet: „Der Maschinist Ernst Müller ist zum Schulzen, der Kossat Gottlieb Schmidt zum 1. Schöppen, der Resterateur Friedrich Kreuzmann zum 2. Schöppen den 11. April 1870 bis 11.April 1876 von der Gemeinde ausgewählt und von Herzöglicher Kreisdirektion bestätigt worden.“

Dieser Schulze – Ernst Müller – schrieb dann darunter: „Zum Andenken an den Feldzug gegen Frankreich 1870-1871 wurde von der Gemeinde eine Friedenseiche gepflanzt an der Schmiede, demnach ist diese Eigentum der Gemeinde. Zur Nachricht für die Nachfolger von Müller.“

Diese Friedenseiche muß aber nicht sehr alt geworden sein, denn am 17. März 1904 steht protokolliert: „In der heute abend vorschriftsmäßig zusammenberufenen Gemeindeversammlung wurde beschlossen undzwar einstimmig, daß die alte Friedenseiche abgehauen wird und eine andere an einen anderen Platz gepflanzt werde, welcher Platz am Abend bei der Gemeindeversammlung von den Anwesenden Gemeindemitgiedern mit der Laterne angesehen wurde. Es soll statt einer Eiche eine Linde gepflanzt werden, die selbst soll ein Geländer erhalten, welches vom Schmiedemeister Höhne auf Kosten der Gemeinde angefertigt wird.“

Der Gemeindevorstand BOTH

Auch diese Linde ist nicht sehr alt geworden, denn im Protokoll vom 2. März 1910 steht geschrieben: „Auch soll eine neue Friedenslinde angekauft und gepflanz werden.“
Ob die vorherige Linde eingegangen ist oder ob eine weitere Linde gepflanzt wurde, ist nicht protokolliert.

Ich persönlich kann mich aus Kinderzeit an eine Linde hinter dem jetzigen Kriegerdenkmal auf dem Bäckerplatz erinnern.

23.03.2020
Kriegerdenkmal auf dem Bäckerplatz – heute von Sträuchern umgeben

Eventuell weiß jemand, wann diese Linde abgeholzt wurde und könnte darüber berichten?

Günther Fischer

Aus der Arbeit der Jagdgenossenschaft Fraßdorf

Bericht über die Versammlung der Jagdgenossenschaft Fraßdorf

Zum 09.05.2019 waren alle Ackerbesitzer der Gemarkung Fraßdorf zur ordentlichen Mitgliederversammlung für das Jagdjahr 2018/19 eingeladen.

Die Versammlung wurde im Jagdwagen von Otto Both am ehemaligen Froschteich (neben dem ehemaligen Fischteich) durchgeführt.

Es wurde Rechenschaft über das vergangene Jagdjahr abgelegt, indem über die Jagdpachteinnahmen und deren Verwendung entschieden wurde.

Der Jagdpächter Herr Otto Both und seine Mitstreiter Oliver Hank und Matthias Weigt berichteten über den Wildbestand im Revier und über die Strecke im letzten Jagdjahr.

Der Jagdvorstand wurde neu gewählt. In den Vorstand wurden einstimmig benannt:

Herr Otto Both, Herr Günther Fischer, Herr Steffen Both und Herr Thomas Fischer

einige Teilnehmer der Versammlung

Leider waren nur 9 Genossen anwesend. Wir würden uns über eine größere Beteiligung im nächsten Jahr freuen.

Günther Fischer

Erste Flurwanderung in Fraßdorf – 14. Oktober 2018

Vertreter des Dorfklubs, der Freiwilligen Feuerwehr und des Ortschaftsrates Fraßdorf trafen sich Anfang September 2018 mehrfach zu Beratungen um nach den nunmehr schon wieder zwei Jahre zurückliegenden Festlichkeiten zum 750. Jubiläum der kleinen Ortschaft Fraßdorf wieder kulturelles Leben einzuhauchen.

Am 14. Oktober 2018 gab es einen Neustart – in Fraßdorf fand die nunmehr „Erste Flurwanderung“ statt.

Eine spontan eingebrachte Idee von Ortschaftsrat Günther Fischer zunächst erst einmal wieder alle interessierte Fraßdorfer zu einer informellen Flurbegehung einzuladen und somit auch das Interesse an der Geschichte unserer Region zu wecken fand sofort regen Anklang.

So folgten bei strahlendem Sonnenschein am Sonntagmorgen auch 45 Wissensdurstige und zwei lauffreudige Hunde dem regionalen Aufruf und starteten nach einer kurzen Einführung durch Herrn Fischer zu der auf dem Dorfplatz beginnenden knapp zweistündigen Tour quer durch die Fraßdorfer Flur.

Wer kennt denn schon die Grundstücksgrenzen der Gemarkung Fraßdorf oder weiß, dass der seit 1931 bestehende Fraßdorfer Friedhof zunächst auf einem Meilendorfer Flurstück errichtet wurde?

Wer weiß denn schon noch wo sich die Fraßdorfer „Galgenbreite“ befindet, welches Flurstück mit „Akazie“ und warum eine Fläche mit dem Namen: „Uhlenfeld“ bezeichnet wurde?

Nach ca. vier straff zu laufenden Kilometern mit sachkundigen Ausführungen von Günther Fischer und Ergänzungen von Otto Both fand die „Erste Fraßdorfer Flurwanderung“ an „Both‘s Jagdwagen“ am ehemaligen Fischteich ihren Abschluss.

Dort hatten Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Fraßdorf einen kleinen Empfang vorbereitet welcher von allen dankend angenommen wurde.

Viele Teilnehmer bekundeten:

„…wir haben heute viel Neues erfahren und sehen unsere Fraßdorfer Umgebung nun mit ganz anderen Augen“.

und fragten natürlich auch an:

 „gibt es vielleicht auch noch eine Flurwanderung 2.0 oder auch andere Veranstaltungen in Fraßdorf?

Diese Frage darf nun mit einem klaren: „JA“ beantwortet werden.

Ich erlaube mir hiermit alle Fraßdorfer und auch sonst Interessierte Bürger aufzurufen sich auch an den nachfolgend geplanten Veranstaltungen in der Ortschaft Fraßdorf einzufinden und sich auch schon bei der Vorbereitung neue Ideen einzubringen und mitzuwirken, wie z.B. zu der:

  •  am 07.12.2018 geplanten „Weihnachtsfeier“
    [ab 15:00 Uhr; im Dorfgemeinschaftshaus Fraßdorf]
  • am 05.01.2019 geplanten: „Traditionellen Weihnachtsbaumverbrennung“ [ab 16:00 Uhr; auf dem Dorfplatz Fraßdorf]
  • am 25.01.2019 geplanten Vortrag: „Anbau und Verwertung von Sanddorn“ [ab 19:00 Uhr; im Dorfgemeinschaftshaus]

 Ihr
Ralf Moritz
Ortsbürgermeister

Hans Menzel berichtet aus seiner Kinder- und Jugendzeit in Fraßdorf

Hans Menzel ist heute 89 Jahre alt und besuchte nach unserer 750-Jahrfeier im August 2016 den zur Zeit ältesten Bürger in Fraßdorf Heinz Both (92) und übergab ihm von sich – Hans Menzel – angefertigte Dorfansichten und er berichtete aus seiner Kinder- und Jugendzeit in Fraßdorf.

Ich habe versucht, Menzels Bericht wiederzugeben:

1927 geboren, kam Hans Menzel als einjähriges Kind zu Pflegeeltern (Schumacher Kurt Hahn) nach Fraßdorf und verbrachte hier seine Kindheit, an die er sich gern zurück erinnert. Fraßdorf war damals ein Dorf abseits aller verkehrsreicher Straßen. Kaum ein fremdes Fahrzeug verirrte sich hieher. Nur eine Schotterstraße führte in den größeren Nachbarort Quellendorf.

Ein mit Vollgummireifen bestückter Lastwagen der Domäne, der jeden Herbst die Zuckerrüben in die Fabrik nach Prosigk brachte und der klapprige Laster der Schultheissbrauerei, der Bier und Stangeneis an Rößlers Gastwirtschaft lieferte, gehörten für uns Fraßdorfer Kinder damals zum Dorfbild. Da waren wir jedesmal stets auf der Hut, um wenigstens ein kleines Stück vom Stangeneis zu ergattern, wenn beim Abladen ein wenig davon abbrach. Das haben wir dann mit Genuß gelutscht. Fünf Pfennige, und damit ein kleines Vermögen zu jener Zeit, kostete das richtige Eis beim Eismann, der im Hochsommer auch mal im Dorf Station machte. „Kleene Pfingsten“ war in Quellendorf Hutreiten und Heiratsmarkt. Wer mit einem Fünfziger in der Tasche den besuchen konnte, war in unseren Augen schon reich. Begehrte Artikel damals waren Lutscher, Zündtütchenpistolen und Karusellfahren.

Die sozialen Unterschiede im Dorf waren damals groß. In Fraßdorf gab es sehr begüterte und weniger begüterte Bauern, Handwerker – vom Schmied über den Stellmacher bis hin zum Bäcker. Und es gab die Arbeiter auf der Domäne (wurde 1939 aufgesiedelt), die zu den Ärmsten im Dorf zählten.

Eine eigenartige Faszination für uns Dorfkinder ging von den Zigeunern aus, die sich zu den Jahrmärkten (damals auf dem Bäckerplatz) einfanden und mit ihren Wohnwagen am Rande des Wäldchens campierten. Menzel erinnert sich noch gut an eine Episode, von der man im Dorf damals noch lange sprach: Die Zigeuner besaßen einen Braunbären und boten jedem Geld an, der versuchte den Bären niederzuringen.  Ein Landarbeiter im besten Sonntagsanzug versuchte damals sein Glück. Doch der Bär zerkratzte ihm nicht nur das Gesicht, sondern zerfetzte ihm auch den Anzug.

Wenn wir nach der Schule nach Hause kamen, zog es uns zum Spielen auf die Straße. Da wurde gekreiselt, mit einer alten Fahrradfelge die Dorfstraße  auf und ab gereifelt oder Haschen und Suchen – auch Dorfsuche – gespielt. Der Gedenkstein für die Gefallenen von 1813 war ein beliebter Spielplatz. Einmal an einem schönen Sommertag sahen wir Kinder am Himmel plötzlich ein seltsames zigarrenförmiges silbernes Gebilde, das sich von Hinsdorf her in Richtung Dessau bewegte. Abends erzählte der Vater dann vom neuen Zeppelin LZ 127, der sich auf dem Rundflug über Deutschland befand. Flugzeuge waren uns damals nicht unbekannt, denn in Dessau gab ja das Junkerswerk. Es gab also einen regen Flugverkehr: Die JU 52, Ju 86 und die W 34 zählt der heute 89Jährige auf. Mit einem alten Küchenmesser schnitzte er später seine eigenen Holzflieger, war als 10Jähriger auf der Segelschule in Ballenstedt, lernte schließlich im Flugzeugmotorenzweigwerk der Junkerswerke in Köthen. Im 2. Lehrjahr saß Menzel erstmals in einer Pilotenkabine und durfte den Motor anlassen. Später gehörten auch Segelfluglehrgänge zu seiner Ausbildung. Die ersten Flugversuche unternahm ich auf dem Akazienberg bei Gröbzig, blickt Menzel zurück. Später ging es zum Fliegerhorst nach Köthen.

Noch heute beschäftigt sich Menzel sehr intensiv mit der Geschichte des Flugwesens.

 

 

DVD von unserem Fest kann erworben werden

 

Die DVD von unserem Jubiläumsfest „750 Jahre Fraßdorf“ ist fertig gestellt. Sie beinhaltet, außer natürlich den Festumzug auch Impressionen „Altes Handwerk“, das Maienausfahren vom 19. August 2016 und Geschichtliches zu Fraßdorf.
Die DVD kann für 15,00 Euro/Stück erworben werden.

Auch von unserer Festschrift zur 750-Jahrfeier können wir Ihnen noch Exemplare für 3,00 Euro/Stück anbieten. In dieser Festschrift  ist die Entwicklung des Dorfes in den 750 Jahren seines Bestehens kurz dargestellt und mit alten Fotos bestückt.

Bitte nutzen Sie für Bestellungen die e-Mail-Adresse  750jahre@frassdorf.de oder das Telefon 034977 21531

Gerne verschicken wir das Material auch gegen Überweisung der Unkosten. Bei Interesse kontaktieren Sie uns einfach!

 

Das Festkomitee