Beim Stöbern in alten abgehefteten Unterlagen wurde dieser interessante Zeitungsartikel aus dem Jahr 1996 gesichtet:
Autor: makimo
Geschichtliches über die Mühlen von Fraßdorf
Bockwindmüle in Libehna
Genau wie heute wieder, war früher der Wind eine der wichtigsten Energiequellen. Das wichtigste Nahrungs- und Futtermittel war früher, genauso wie heute, das Getreide. Um das Getreide besser nutzen zu können, mußte es erst gemahlen werden. Dazu dienten einst einfache Mörser oder Handsteinmühlen – später dann Wasser- oder Windmühlen.
So hatte auch Fraßdorf eine Windmühle. Erstmals erwähnt wurde diese Windmühle von LINDNER 1833 in seinem Buch „Geschichte und Beschreibung des Landes Anhalt“.
Es muß aber schon eher eine Mühle gegeben haben, denn
1757 wird schon ein Windmüller Gottlieb HARTMANN im Adressverzeichnis erwähnt.
1793 dann ein Martin HARTMANN,
1810 dann ein Gottlieb SCHMIDT
1842 dann ein Georg MINSEL
1879 ist aber im Wasser- und Windmühlenverzeichnis von Anhalt für Fraßdorf oder Meilendorf keine Mühle verzeichnet.
1902 ist dann, wie auf der Zeichnung von 1901 zu ersehen ist, ein Gustav FISCHER als Müller benannt.
Die von LINDNER erwähnte Mühle befand sich am Weg von Meilendorf nach Hinsdorf und konnte entweder über die heutige Straße „An der Kaserne“ – die seinerzeit noch ein Feldweg war – oder über einen kleinen Feldweg ca. 50 m vor dem Kreuzweg Richtung Süden erreicht werden. (siehe Kartenskizze) Der Standort war so gewählt, Das die Mühle von Fraßdorfern und Meilendorfern bei fast gleicher Entfernung genutzt werden konnte.
Am 6.Februar 1933 gegen Mittag bei starkem Westwind brannte diese Mühle völlig ab. Auch eine große Menge Getreide und Mehl sollen den Flammen zum Opfer gefallen sein.
Diese Mühle stand seit 1848 und gehörte zu diesem Zeitpunkt (1933) dem Müller Robert MANSFELD.
Auch eine Vorgängermühle wurde durch Brand vernichtet.
An Stelle dieser Windmühle wurde dann eine Motormühle – ein 3etagiger roter Backsteinbau – in unserem Dorf von Müller Mansfeld errichtet, welche dieser bis zur Stilllegung ca. 1964/64 (?) betrieben hat. Hier wurde das Getreide der Bauern geschrotet und Mehl für den Bäcker gemacht.
Aus eigener Erfahrung weiß ich folgendes zu berichten: Als ich einmal Brot holte vom Bäcker sagte dieser zu mir „Junge euer Mehl ist alle. Du mußt wieder Mehl bringen. Und dann brachte ich einen Zentner Weizen oder Roggen zur Mühle und anschließend das daraus gemahlene Mehl zum Bäcker. Vom Bäcker erhielten wir dafür eine bestimmte Anzahl Brote und mußten nur den Arbeitslohn an den Bäcker zahlen.
Schon vor dem Tod des Müllers MANSFELD (seine Frau war bereits vor ihm verstorben) hatte er selbst das Mühlengebäude an Karl Both jun. verkauft und ist nach Quellendorf ins Seniorenheim gezogen. Karl Both widerum verkaufte das Mühlengrundstück weiter an die Familie Roost. Diese Familie baute es zu einem Wohnhaus um und bewohnt es noch heute.
Heute gibt es einige Dörfer weiter entfernt von Fraßdorf noch eine Bockwindmühle. Sie wurde als Baudenkmahl nach historischen Unterlagen wieder funktionstüchtig hergerichtet. Alljährlich im Sommer findet jetzt dort ein Mühlenfest statt, das von vielen Besuchern und Interessierten aufgesucht wird.
Günther Fischer
Am 02. Juli 2022 konnte unser Sommer- und Familienfest erfolgreich starten!
Nachdem endlich wieder zusammen gefeiert werden konnte, hatten einige Organisatoren die Vorbereitungen gut geplant und fest in den Händen. Das war die erste Voraussetzung, damit das Sommerfest gut gelingen könnte. Als zweites wurde für den 02.07.2022 schönes Wetter prophezeit – Sonnenschein (um die 25 Grad) – also nicht zu warm und zwischendurch immer mal ein kleines Lüftchen. Und als drittes machten sich viele Fraßdorfer – ob jung oder älteren Semesters – auf den Weg zum Dorfgemeinschaftshaus um endlich mal wieder miteinander zu feiern.
Das dürfte nicht nur die Organisatoren gefreut haben, deren Lohn es nun mal ist, wenn viele Besucher der Einladung folgen und Spaß und Freude in der Gemeinschaft erkennen lassen. Für die kleinsten Fraßdorfer standen schöne Kinderspiele bereit – Büchsen werfen, Fische angeln, Ballzielwerfen in ein Löwenmaul und eine tolle Hüpfeburg. Für die etwas größeren Kinder gab es eine Tischtennisplatte für sportliche Aktivitäten. An allen Ständen waren die Kinder aktiv bei der Sache und hatten offensichtlichen Spaß!
Für das ältere Semester spielte während der Kaffeezeit und noch länger Unterhaltungsmusik, die die Schalmeienkapelle Köthen unter Leitung von Dietrich Weber sehr fleißig und abwechslungsreich darbot. Kaffee und der selbstgebackene Kuchen schmeckten so doppelt gut. Alle applaudierten nach fast zwei Stunden Konzert sehr reichlich und forderten dann noch eine kleine Zugabe.
Zum Abend dann gab es Leckeres vom Grill. Selbstgemachte Salate vom Buffet bereicherten das Gegrillte. Es schmeckte alles wunderbar!
Gut gestärkt konnten dann die Besucher zum Discotanz aufbrechen. Schön ist es immer in einer lauen Sommernacht bei einem Gläschen Sekt, Wein oder Bier bei schöner Tanzmusik in angenehmer Gesellschft zusammen zu sitzen und zu klönen.
Ein großes Dankeschön gebührt den Organisatoren. Sie hatten alles gut vorbereitet und auch am Tag des Festes eine tolle Arbeit geleistet. Am anderen Morgen dann mußte ja auch wieder aufgeräumt und alles abgebaut, gesäubert und verstaut werden. – DANKE!
Also kann man abschließend einschätzen, daß unser Sommerfest eine rundum gelunge Party war!!!
Neue Eigenheime entstehen in Fraßdorf
Ja, es ist nicht zu übersehen! Aktuell wird in unserem kleinen Dorf gerade wieder recht intensiv gebaut. Zur Zeit entstehen in Fraßdorf gerade 4 neue Häuser. Für ein Dorf mit um die 200 Einwohner (mal etwas mehr, aber auch schon mal etwas weniger Leute) sind das schon recht viele Neubauten in einem Jahr.
Alle Alt-Fraßdorfer freuen sich sehr, wenn in unser beschauliches Fraßdorf junge Familien zuziehen und hoffentlich auch unser Dorfleben mit bereichern werden. (so wir denn Corona irgendwann in den Griff bekommen haben)
Osterhäsin in Fraßdorf unterwegs
Wir hatten es alle schon vorausgesehen. Auch am Ostersamstag des Jahres 2021 wird es, wie überall in der Stadt Südlichen Anhalt, in der Ortschaft Fraßdorf kein Osterfeuer geben.
Das traditionell nach den Wintermonaten stattgefundene Zusammenkommen vieler Fraßdorfer Familien und die damit verbundene eifrige Suche unserer Kinder nach gefärbten Ostereiern und versteckten kleinen Naschereien fiel damit zum wiederholten Mal aus.
Viele Familien und deren Kinder mussten in den letzten Monaten durch die immer noch anhaltende Pandemie erhebliche Einschränkungen ihres bis dahin eigentlich noch ganz normalen Alltagslebens hinnehmen und ertragen.
Der Ortschaftsrat Fraßdorf beschloss in der Sitzung am 18.03.2021 allen Fraßdorfer Kindern zum Osterfest eine kleine Osterüberraschung mit Schokoladenosterhasen und weiteren Süßigkeitenn in einem Osternest zu überbringen.
Als „Osterhäschen vom Dienst“ wurde Frau Ortschaftsrätin Jana Schulze-Waldau, trotz notwendigem Gesichtsschutz und natürlich mit entsprechendem Abstand, am Ostersamstag bei allen Kindern und Eltern unsres Dorfes gern gesehen.
Wir hoffen das bald wieder gemeinsame Veranstaltungen möglich sind und wünschen Ihnen und Ihren Familien in diesen schwierigen Zeiten vor allem Gesundheit!
Im Namen des Ortschaftsrates
Ortsbürgermeister
Weihnachtswichtel sind in Fraßdorf unterwegs…
Im Jahr 2020 blieb es uns auf Grund der auch heute noch immer andauernden Pandemie neben vielen anderen Einschränkungen verwehrt, unser Osterfeuer, ein Sommerfest und das für November geplante Traditionsfeuer in Gedenken an den heiligen Martin durchzuführen.
Auch zu der schon zur festen Tradition gewordenen Weihnachtsfeier und zum Weihnachtsbasteln durfte in diesem Jahr nicht eingeladen werden.
Viele vermissen diese gemeinsamen Veranstaltungen und so auch das kurz vor dem Jahreswechsel alljährlich stattgefundene vorweihnachtliche basteln, singen und plaudern bei einem gemütlichen Beisammensein im Saal unseres Dorfgemeinschaftshauses.
Uns allen wurden durch die aktuell gültigen Eindämmungsverordnungen für die Weihnachtszeit und hinein bis ins neue Jahr auch im privaten Bereich bisher noch nie dagewesene, aber aktuell auch zwingend erforderliche Kontaktbeschränkungen auferlegt.
Der Ortschaftsrat Fraßdorf entschloss sich kurzfristig für alle Rentner- und Rentnerinnen des Ortes ein weihnachtliches Präsent zusammenzustellen. Diese wurden, unterstützt durch einen kleinen Weihnachtswichtel, am 4. Adventswochenende durch den Ortsbürgermeister als kleine Aufmerksamkeit übergeben.
Wir wünschen Ihnen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest
und einen guten Start in ein gesundes neues Jahr.
Im Namen des Ortschaftsrates
Ihr Ralf Moritz Ortsbürgermeister
„Stolz können die Fraßdorfer auf ihre herrliche Lindenallee sein“ – so beschrieb Max Windt dieses Naturdenkmal im Kalender 1939.
Die frühere „Dorfstraße“ heißt heute „Alte Lindenstraße“; also passend zum Baumbestand!
Noch immer säumen diese Linden beinahe lückenlos die Hauptstraße des Dorfes.
Einzelne Bäume mußten aber bereits ersetzt und auch trockene und kranke Teile an Bäumen entfernt werden.
Aus dem „Anhalter Anzeiger“ 1934 – von Lehrer Paschasius verfasster Bericht
Links steht Lehrer Werner Paschasius im Garten der Fraßdorfer Schule.
Rechts – Schulleiter Wilhelm Lehmann mit Ehefrau.
Lehrer Lehmann unterrichtete volle 36 Jahre in der Fraßdorfer Schule.
Diese Aufnahme könnte um 1930/40 entstanden sein.
Saubermachaktion in Fraßdorf
Fraßdorf putzt sich…
… so hieß es für 42 Fraßdorfer, die sich Samstag am 29. Februar 2020 schon frühmorgens um 09:30 Uhr am ehemaligen Fischteich in der Etzdorfer Trift einfanden.
(Noch vor Jahren wurde eine solche Aktion SUBBOTNIK – in einem besonderen Einsatz freiwillig und unentgeltlich geleistete Arbeit -genannt)
Ordentlich eingekleidet – denn das Wetter zeigte sich nicht von der besten Seite – zogen Klein und Groß, Jung und Alt mit Handwagen und Schubkarren ausgestattet zum Stellplatz.
Nach einer kurzen Einweisung durch unseren Ortsbürgermeister, Herrn Moritz, zogen die Gruppen zu ihren Einsatzorten. Es sollten die Randflächen der Straßen und Wege aus Richtung Quellendorf, Hinsdorf, Meilendorf und auch die Ortschaft selbst von arglos weggeworfenen, herrenlosen Müll befreit werden.
Jeder Teilnehmer hatte sich gut für diese Aktion vorbereitet. Aber welche Mengen und vor allem was da so alles gefunden wurde, das hat dann doch unsere Vorstellungskraft weit übertroffen. Selbst der sonst hartgesottene und gestandene Feuerwehrmann Ronny Mölle berichtete, dass das Auffinden von benutzten Babywindelns auch ihn an die Ekelgrenze gebracht hat. Wir fanden Einwegverpackungen gängiger Fast-Food-Ketten, Kaffeebecher, Schnaps- und Bierflaschen, Autoreifen, Plastikeimer mit Farb- und Putzresten, Gummidichtungen und auch Bauschutt.
Nach getaner Arbeit gab es für alle eine kräftige Erbsensuppe mit Bockwurst und auch für Getränke war gesorgt.
An der Feuerstelle hatten sich kleine Gesprächsgruppen gebildet und auch für die Kleinen gab es viele Möglichkeiten zum Spielen in der Natur.
So fand der Aktionstag einen gemütlichen Ausklang in der Dorfgemeinschaft.
Es hat sich für alle gezeigt, jeder kann täglich mit kleinen Dingen für eine saubere Umwelt sorgen. Keiner muss achtlos Dinge, die er nicht mehr benötigt, aus dem Autofenster werfen. Zu Hauses steht bei jedem eine Mülltonne für die Entsorgung bereit!
Liebe Grüße aus dem hoffentlich lange sauber bleibenden Fraßdorf sendet
Detlef Stöhr
Knutfeuer 2020 in Fraßdorf
Knapp 50 Einwohner und Gäste folgten am 11. Januar 2020 wieder dem Aufruf von Dorfklub, Feuerwehr und Ortschaftsrat zum diesjährigem Knutfeuer in Fraßdorf.
Den seit vielen Jahren angebotenen Service des Einsammelns der Bäume durch die Freiwillige Feuerwehr und das nachfolgende gemeinsame Verbrennen der zwischenzeitlich abgeschmückten und entbehrlich gewordenen „Festtagsnadler“ nahmen viele Fraßdorfer wieder dankbar in Anspruch.
Nach knapp zwei Stunden war der größte Teil des Berges der eingesammelten Bäumen bereits abgetragen, verbrannt und quasi Geschichte.
Trotz Wind und Temperaturen um 5 Grad Celsius harrten viele Besucher wieder bis in die Abendstunden aus um einfach wieder einmal zum Jahresauftakt gemütlich miteinander zu plauschen und einen heißen Glühwein zu genießen.
Ein schöner Brauch den sich auch viele Besucher auch für den Jahresanfang des kommenden Jahres 2021 wünschen.
Unser Dank gilt der Firma Hiller-Wieser für die gastronomische Betreuung mit heißen Getränken und Speisen
und den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Fraßdorf für ihre Einsatzbereitschaft!
Als nächste Veranstaltungen sind bereits der „Erste Frühjahresputz in und um Fraßdorf“ im März 2020 und das traditionelle „Osterfeuer“ am 11. April 2020 in Planung.
Ralf Moritz
Ortsbürgermeister