Und wieder mußten in diesem Jahr die Weihnachtswichtel kommen

Da es im Dezember dieses Jahres auf Grund der immer noch andauernden Pandemie erneut nicht möglich war, eine Weihnachtsfeier für Kinder und Senioren(-innen) auszurichten brauchte es wieder fleißige kleiner und großer Weihnachtswichtel, um kleine Präsente im Dorf zu verteilen.

Alle Fraßdorfer Kinder und Senioren waren von den Weihnachtswichteln in den abendlichen Stunden mit einem kleinen Geschenk überrascht worden und haben sich gefreut –

Neu war in diesem Jahr, dass nicht nur die Seniorinnen und Senioren bedacht wurden, sondern das auch die Fraßdorfer Kinder eine kleine Aufmerksamkeit erhielten.

Und als Dank für ihre außergewöhnliche persönliche Einsatzbereitschaft bei der Neugestaltung der Außenanlage und der Sanierung des Dorf-gemeinschaftshauses wurden Herr Norman Michel und Herr Ronny Burghausen mit einem Präsent bedacht.

Ronny Burghausen erhält hier ein „Dankeschön“ für seine Einsatzbereitschaft im Dorfgemeinschaftshaus

Im Namen des Ortschaftsrates wünsche ich allen ein gesundes und hoffentlich besseres neues Jahr 2022!

Ralf Moritz

Ortsbürgermeister

Das Traditionsfeuer in Fraßdorf wurde entzündet…

Roland Hahns Erinnerungen an Fraßdorf

Hallo, ich bin kein Fraßdorfer, war als Kind aber oft bei den Großeltern Elly (1914-1997) und Kurt (1910-1971) Hahn, Nr. 33 a. Mein Ururgroßvater Ernst Pfau hatte bis 1944 in der Nr. 33 gelebt. Ich habe für meine Enkel ein Buch geschrieben, in dem auch Fraßdorfer Erinnerungen eine Rolle spielen. Die teile ich gern.
Viele Grüße nach Anhalt. Roland Hahn Jena

so sieht das Haus in der Lindenstraße gegenwärtig aus….


Auszüge aus „Ich bin Anhaltiner. Kein Anhalter“ (von Roland Hahn)

In Fraßdorf war alles etwas kleiner und anders als in Quellendorf. Meine Großeltern hatten in der Lindenstraße 33a ein Haus aus den 30ern, für das Dorf ziemlich neu. Opa Kurt war eigentlich Schuhmachermeister und wurde im Dorf der Schuster genannt. (Das S mittendrin wurde zischend ausgesprochen wie ein doppeltes S.) Ab und an machte er auch noch Schuhe, hatte auf dem Dachboden in einer Kammer neben der Räucherkammer noch eine kleine Werkstatt. Da saß er auf einem dreibeinigen Holzhocker, schnitt nach Schablonen Leder zu, stanzte Löcher und vernähte und klebte Mokassins. Die wurden nur auf Bestellung gefertigt und waren ein kleiner Nebenverdienst. Denn sonst arbeitete Opa Kurt als Dreher beim Zementanlagenbau in Dessau. Es war eine Art Ritual, ihn abends vom Dessauer Bus gegenüber der Kneipe von Boths abzuholen. Ab und an gingen mein Vater und Opa Kurt in diese Kneipe, wo ich immer zu meinem Apfelsaft kam, der in einem besonders geformten Glas gebracht wurde. Neben der Kneipe gab es auch einen Laden, wo Opa Both oder die Frau des Kneipers Heinz Both verkauften. Dort holte ich oft im Auftrag vom Opa Zigarren. Meistens eine „Zwanzig-Pfenniger“, zu besonderen Tagen auch mal eine „Vierzig-Pfenniger“. 

Bis etwa Mitte der 60er gab es eine zweite Kneipe im Dorf, Hartges. Ich erinnere mich an eine wohnzimmerartige Gaststube. Neben dem Biertresen hing eine Art Sparbox mit vielen Einzelfächern, in eines steckte mein Opa manchmal ein Geldstück.

Neben Hartges Kneipe gab es einen Dorfkonsum, in dem die Mutter meines Freundes und späteren Mitschülers Bernd Elze Verkäuferin war. Später zog der Dorfkonsum in die ehemalige Bäckerei um. Diese Bäckerei fand ich als Kind besonders toll. Vom Verkaufstisch aus konnte man dem Bäcker direkt zu schauen, wie er in einer etwas tiefer gelegenen „Grube“ die Brote oder Kuchenbleche in den Ofen schob. Die Wärme des Ofens war im Winter toll, die vielen Fliegen im Sommer oder die Wespen auf den Kuchen dagegen nicht.

Die Bäckerei befand sich am Ende eines Platzes mit einem Kriegerdenkmal für die Kriege 1870/71 und 1914/18 aus einem Findling, auf dem wir gern herum kletterten. Rechts von der Bäckerei gab es einen Stellmacher und vorn an der Ecke hatte der Schmied Pätzelt seine Schmiede aus Backsteinen, mit großen Fenstern. Davor wurden Pferde mit neuen Hufeisen beschlagen. Wir Jungs schauten oft zu, wenn der Schmied das Eisen zum Glühen brachte, auf dem Amboss bearbeitete und das heiße Hufeisen unter Gezische und Gestank dem Pferd anpasste. Einmal durfte ich auch mit einem Hammer ein glühendes Stück Eisen bearbeiten, aber an das Ergebnis kann ich mich nicht erinnern. Es wird nicht toll gewesen sein.

Beim Stellmacher holte ich im Winter Hobelspäne. Herrlich, wie es in der Stellmacherei nach Holz duftete. Der Stellmacher half mir, die Späne in Säcke zu stopfen und auf den Handwagen zu laden. Zu Hause kamen die Säcke in den Schuppen, wo der Opa für die Hühner im Winter einen größeren Verschlag abgeteilt hatte. Darin wurde ab und an eine Ladung Hobelspäne verteilt, damit die Hühner nicht im eigenen „Schlamm“ versanken. Im Frühjahr, wenn die Hühner wieder den Hühnerhof nutzten, wurde die festgetrampelte Masse wieder mühselig herausgekratzt, als Dünger für den Garten.

Die Straßenecke, an der sich die Schmiede befand, entwickelte sich nach stärkerem Regen zu einem besonderen Spielplatz. Es gab ja keine Kanalisation, aber die Dorfstraße war mit kleinen Granitsteinen gepflastert. Das Regenwasser floss in der Gosse Richtung Dorfteich, an der Ecke der Schmiede war die Gosse recht breit und tief. Hier bauten wir „Staudämme“ und ließen Boote darauf fahren. Das war auf der Straße nicht weiter gefährlich, denn es gab kaum Verkehr.

Boths Kneipe in Fraßdorf war auch etwas Besonderes, denn sie hatte einen Saal für den Feuerwehrball oder das Ringreiten und es gab dann Biertische draußen mit Imbissstand (meist Bockwurst) und Tombola. Diese Ringreiten waren DAS Dorffest. Am Tag zuvor fuhren die jungen Männer in den Diesdorfer Busch zum Maienschlagen. Die Maien waren junge Birken von 3-4 Metern, die vor den Häusern als Schmuck aufgestellt wurden. Beim Maibaumschlagen wurde tüchtig gezecht und mein Vater durfte nach einem Jahr nicht mehr mit, weil es halt zu viel Bierverbrauch gegeben hatte. 

Schon damals wurde Nachhaltigkeit betrieben: Die Maien wurden nach dem Fest entästet, einen kleinen Ast ließ man als kurzen Stummel an der Spitze dran. Die so entstandene Astgabel diente zum Einklemmen oder besser Stützen der Wäscheleine. Aus der Birkenstange war eine Wäschestütze geworden, damit die an Wäscheleinen quer über den Hühnerhof ausgehängte Wäsche nicht zu tief hing.

Zum Ringreiten gab es einen großen Umzug, mit der Schalmeienkapelle voran ging es durch das Dorf. Die Ringreiter bildeten eine große Gruppe und am Ende wurden auch einige Ochsen mitgetrieben. Das machte einmal besondere Freude, denn einer der größeren Jungs hatte die Ochsen getrieben, von denen einer „etwas verlor“ Und in dieses Etwas fiel der Junge, unter dem lauten Gejohle der Umstehenden.

Zurück zur Nr. 33a. Vor dem Haus stand eine große Linde, die Straße heißt nicht umsonst Lindenstraße. Neben der Linde lag ein großer Stein. Auf diesem saßen wir oft im Schatten. Und er diente mir, wenn ich als kleiner Junge mit dem Erwachsenenfahrrad von Oma oder Opa unterwegs sein wollte, als Aufsteigehilfe. Vom Stein aus hatte man das Schlafzimmer im Blick. Fasziniert hat mich im Schlafzimmer der Großeltern eine lange Strippe. Das war ein Deckenlichtschalter, der an der Decke befestigt war. Am Ende der Strippe war eine seidenbezogene Quaste angebracht, an der man ziehen konnte. Das klack klack hat die Großeltern sicher genervt, weil wir als kleine Kinder nur zu gern daran zogen. Wohn- und Schlafzimmer gingen zur Straße raus und hatten sogenannte Berliner Fenster. Das waren doppelte Fenster mit einem Zwischenraum von vielleicht 15 Zentimetern. Darin hatte meine Oma Elly ihre Alpenveilchen stehen, die somit im Winter etwas kühler standen als im warmen Wohnzimmer. Im Sommer war es in den Fensterzwischenräumen auch kühl, weil die große Linde vor dem Haus viel Schatten warf. Dann bewahrte Elly Schnittblumen in Vasen darin auf. Die bekamen jeden Tag frisches Wasser. Das machte Elly auch noch so, als sie schon um die 70 Jahre alt war. Da hatte sie einen Strauß Nelken im Fenster stehen, die sich prächtig hielten. Eine Nachbarin sagte ihr, dass das doch künstliche Blumen seien. Waren es auch, aber Oma Elly hatte das nicht erkannt und immer fleißig das Wasser gewechselt. 

Einen Staubsauger gab es lange Zeit nicht, dafür eine Teppichkehrmaschine. Maschine war jedoch übertrieben. Aber ich schob den am Besenstiel befindlichen -grauen Blechkasten mit Borstenwalzen darunter mit Hingabe hin und her, bis der Teppich wirklich sauber war. Das war er eigentlich immer, denn ins Haus durfte man nur mit Hausschuhen oder Latschen.

Eingeprägt hat sich mir die Hofeinfahrt. Hinter einem braun rot gestrichenen Torweg: so wurde das Tor genannt- war der Hof mit Gehwegplatten belegt. Einige davon waren kaputt gefahren. Ich erfuhr, dass im Frühjahr 1945 dort ein US-amerikanischer Panzer rein gefahren war, weil das Haus als Kommandantur genutzt worden war. Dazu hatte die Familie in den Keller ziehen müssen, was sich erst mit dem Abzug der Amis im Sommer 45 änderte. Diese zerfahrenen Platten waren Mitte der 60er aufgebuddelt worden, weil eine Gasleitung ins Haus gelegt wurde. Noch einmal aufgerissen wurde der Weg, als das Dorf 1974 an das Trinkwassernetz angeschlossen wurde. Das war für die Oma gar nicht so einfach, da der Opa schon 1971 gestorben war und die Sickergrube auf dem Hühnerhof das nun doch größere Abwasservolumen nicht wirklich verkraftete. Ich habe daraufhin öfter die Sickergrube entschlammt.

Mein Urgroßvater Franz Fleck aus Quellendorf, der mich leider nicht mehr erlebt hatte, war Zigarrenfabrikant gewesen. Das klingt gewaltig. In Handarbeit wurden im Familienbetrieb daheim diese Zigarren gedreht. …Meine Großeltern väterlicherseits lebten in Fraßdorf. Die verwandtschaftlichen Bande meiner Großmutter Elly Hahn, geborene Fleck, führten ins benachbarte Quellendorf zu ihrer Schwester Martha Mansfeld, geborene Fleck. Ich erinnere mich an die Fahrradtouren, die ich als Kind zuerst auf dem Kindersattel auf Großmutters Fahrrad mitmachte und später auf meinem ersten 24er Fahrrad selber „hinlegte“. Eine kleine Weltreise damals, heute ein Husch mit dem Auto über gerade einmal zwei Kilometer. Dabei führte die schon Anfang der 1960er asphaltierte Straße am verlandeten, zugeschütteten Fischteich bei Fraßdorf vorbei am Pumpenwärterhaus des Tiefbrunnens durch den Jeser nach Quellendorf. Im Pumpenwärterhaus arbeitete Großonkel Franz Mansfeld, der ziemlich zeitig verstarb. Großtante Martha hatte in ihrer handschriftlichen Rezeptesammlung ein eigenes Gedicht aufgeschrieben. „Zwischen Quellendorf und Fraßdorf, da steht ein Haus, da guckt der Franz zum Fenster raus. Und wenn er mal am falschen Knopf dreht, dann geht in Dessau das Wasser aus:“ Mich interessierte eher, dass es im Pausenraum ein Aquarium mit Makropoden gab.

Meine Tante Gerda arbeitete Ende der 60er in Fraßdorf in der Chemischen Fabrik. Dort wurde aus einer geleeartigen Masse in einem Stranggussverfahren weißer Kohlenanzünder hergestellt. Am Ende der Strecke wurde der Strang in tafelförmige Stücke geschnitten. Die Tafeln kamen in einen Trocknungsschacht, wo sie mit Fahrstuhl hochfuhren und nach dem wieder-runter-gekommen-Sein abgepackt wurden. Es gab aber auch viel Bruch, der säckeweise billig an die Belegschaft verkauft wurde, weil er sich nicht wieder verflüssigen ließ. Gern wurde dieser zum Kohleanzünden genommen und mitunter heizte man mit etlichen, mit schwarzem Rauch und Chemiegestank verbrennenden Mengen auch mal schnell den Badeofen.

Fernsehen. Wer weiß schon noch, dass das Fernsehen der DDR anfangs Deutscher Fernsehfunk hieß? Oder dass sich hinter dem Begriff Rundfunk die Begriffe Fernsehfunk und Hörfunk verbergen?

Meine Großeltern in Fraßdorf hatten schon Mitte der 50er einen Fernseher, schwarz-weiß und mit sehr kleinem Bild. Es hieß, dass sich im Dorf die Leute oft bei den Großeltern oder beim Schlosser Lässig zum Fernsehen trafen. Die Flimmerkiste war halt eine Sensation. 

Schwere Bombenschäden hatte es in Köthen wohl  nur im Bereich des Betriebes meines Vaters, Förderanlagenbau, gegeben, weil sich dort die Motorenproduktion der Junkerswerke befunden hatte. Kriegsproduktion.

Östlich von Fraßdorf gab es mitten auf einem riesigen Feld eine Baumgruppe, wo 1945 ein amerikanischer Bomber abgeschossen und abgestürzt sein sollte. Im Ort selbst gab es auf dem Friedhof zwei Soldatengräber und mein Vater erzählte mir, dass die beiden Toten am Landgraben im Jeser gefunden worden sind. 

Kiete? So wurden im Anhaltischen Gruben genannt. In eine Schuttkiete brachte man (selbst) den Müll. Aus einer Sandkiete hingegen holte man Sand. Wie in Fraßdorf, so war das meist verbunden: Da, wo der Sand schon raus war, kippte man den Schutt rein. Also eine Art „wanderndes Loch“. Ob man für das Schuttabladen etwas bezahlen musste, ist mir nicht bekannt. Ich kann mich aber erinnern, dass für einen Handwagen voll Sand 50 Pfennige an die Gemeinde gezahlt wurden. Der Sand wurde vom Großvater Kurt Hahn genutzt, um ihn auf dem Fußweg vor dem Haus auszustreuen. Der lehmige Fußweg war ungepflastert und wurde jeden Samstag eifrig gekehrt, die Nachbarn taten es auch so und man war ja „anständig“. Verpasste man das Kehren, dann war man Dorfgespräch.

Die Bürgermeister von Fraßdorf

Dieser Auszug aus der „Festschrift zur 750-Jahrfeier“ FRAßDORF 1266 – 2016 gibt einen Überblick darüber, welche Personen das Bürgermeisteramt in welchem Zeitraum innne hatten.

Von einigen Fraßdorfer Bürgermeistern liegen Fotos vor:

Ralf Moritz

Seit 2012 ist Ralf Moritz Bürgermeister in Fraßdorf

Von 1848 an bis zum heutigen Tag lag das Bürgermeisteramt in den Händen von 17 männlichen Personen und einer weiblichen Person.

Diese eine Bürgermeisterin war Frau Elsa Neubert. Über 12 Jahre bekleidete sie in Fraßdorf dieses Amt und wohnte mit ihrer Familie in unserem Dorf. Sie hatte großes Interresse, daß sich das Dorf weiter entwickelt und ein reges Dorfleben herrscht.

In ihrer Amtszeit wurde z.B. erreicht, daß die Busanbindung zur Kreisstadt von bis dahin nur Dienstags und Freitags nun täglich mehrmals erfolgte. Deswegen wurde auch 1967 eine Wartehalle an der Bushaltestelle gebaut im NAW (Nationales-Aufbau-Werk).

1973 wurde auch die Ortsbeleuchtung total erneuert.

Wohnungsnot herrschte immer im Dorf zu dieser Zeit. Um dem abzuhelfen wurden von 1968 bis 1970 drei Wohnungen durch die Gemeinde in die Scheune von Uhlig gebaut.

Einen großen Fortschritt in unser Dorf brachte dann der Anschluß aller Haushalte an eine zentrale Wasserversorgung. Diese Erleichterung für die Haushalte in Fraßdorf wurde in der Amtszeit des Bürgermeister Klaus Kittelmann erreicht. Beim Bau der Wasserleitungen beteiligte sich das ganze Dorf mit freiwilligen Arbeitsstunden.

Eine enorme Aufwertung des Dorfbildes erfolgte im Jahr 2008 mit der Pflasterung der Gehwege im Dorf. Gleichermaßen hatten viele Hauseigentümer zusätzlich Rasensaaten unter die Linden eingebracht, und ein frisches Grün schmückte ab da die Lindenstraße, zumindest bis in den Frühsommer. Zuvor waren alle Fußwege unbefestigt und bei Regenwetter standen sogar Pfützen auf den Wegen. Im Frühjahr, wenn der Frost aus dem Boden wich, war es ein totaler Matschweg. Alle Fußgänger benutzten dann die Straße, wenn nicht stetiges Schuheputzen erfolgen sollte.

Auch wurden dann nach der Wende 1990 mehrere neue Häuser in Fraßdorf gebaut (Rüsterweg), in die junge Familien zogen und reges Leben ins Dorf brachten. Bis jetzt entstehen Neubauten, so daß sich eine stetige Veränderung zur Freude der Alteingesessenen zeigt.

Festplatz am Dorfgemeinschaftshaus wurde neu gestaltet

so könnte bald wieder am DGH gefeiert werden…

An drei Wochenenden und auch mehrfach nach Feierabend fanden Arbeitseinsätze zur Erweiterung und Neugestaltung der Flächen hinter dem Dorfgemeinschaftshaus in Fraßdorf statt.

Am 9. Oktober 2021 konnte diese Maßnahme größtenteils beendet werden.

Bis dahin wurden 17 laufende Meter Rasenborde und knappe 60 m2 Verbundpflaster neu verlegt.

Auch die daneben befindlichen Rasenflächen wurden gründlich ausgeharkt, begradigt und mit neuen Grassamen versorgt, welcher hoffentlich in den nächsten Tagen noch aufgeht.

Drei fleißige Frauen sorgten derweil im Dorfgemeinschaftshaus für saubere Fenster und Gardienen und begannen auch schon mit der gründlichen Reinigung des bisher ungenutzten ehemaligen Jugendraumes im hinteren Teil des Gebäudes.

Dem finalen Aufruf des Ortschaftsrates zum „Ersten Subbotnik“ im Jahr 2021 sind leider nur drei Fraßdorferinnen und vier Fraßdorfer gefolgt, sodass nicht alle geplanten Arbeiten zu Ende gebracht werden konnten.

Um allen Einwohnern und Gästen wieder ein blitzsauberes Dorfgemeinschaftshaus für künftige Feierlichkeiten zur Verfügung stellen zu können sind weitere Arbeitseinsätze geplant.

Mein besonderer Dank geht heute schon an alle bisherigen Aktivisten(innen), welche sich mit vollem Elan und vollkommen uneigennützig an den bisherigen Renovierungs- und Umgestaltungsmaßnahmen beteiligten.

Ralf Moritz

Ortsbürgermeister

Im hinteren Bereich unseres DGH soll der Außenbereich ansehnlicher gestaltet werden – zu einer Festwiese für hoffentlich bald wieder stattfindende Feierlichkeiten, so wie im Foto oben zu sehen ist!

ganz schön arbeitsintensive Gestaltungsarbeiten liegen vor den fleißigen Helfern
Die junge Garde setzt Rasenborde und füllt die Fläche mit Verbundpflastersteinen
Die Pflasterarbeiten sind vollbracht – nun wird Rasen eingesät. Zuvor mußte alles geebnet und ausgeharkt werden…
nun können die Einsaaten keimen und wachsen, damit es im kommenden Frühjahr grünt und zum Feiern schön einladend aussieht

Zwischenstandsmeldung über den Fortgang der neuen Hausbauten in Fraßdorf

Diese zwei neuen Eigenheime sind inzwischen bezogen worden und es wird auch schon an der Verschönerung der Außenanlagen gearbeitet.

die Bauherren dieses Rohbaus feierten Ende September bereits Richtfest…
…einige der Nachbarn sowie auch der Ortsbürgermeister gratulierten zum zügigen Baufortschritt und feierten das Richtfest zünftig mit.
hier ist eine weitere Bodenplatte für ein Eigenheim fertig gestellt und die ersten Grundmauern sind schon zu sehen
Und auch auf der Baustelle in der Dorfmitte geht es peu a peu vorwärts….

Neue Eigenheime entstehen in Fraßdorf

Ja, es ist nicht zu übersehen! Aktuell wird in unserem kleinen Dorf gerade wieder recht intensiv gebaut. Zur Zeit entstehen in Fraßdorf gerade 4 neue Häuser. Für ein Dorf mit um die 200 Einwohner (mal etwas mehr, aber auch schon mal etwas weniger Leute) sind das schon recht viele Neubauten in einem Jahr.

Alle Alt-Fraßdorfer freuen sich sehr, wenn in unser beschauliches Fraßdorf junge Familien zuziehen und hoffentlich auch unser Dorfleben mit bereichern werden. (so wir denn Corona irgendwann in den Griff bekommen haben)

die Grundplatte wird geschaffen und gut gedämmt, bevor es weiter in die Höhe geht
ein Fertighaus ist hier am Entstehen
Auch hier steht der Rohbau bereits
auf dieser „Baustelle“ sind Vorarbeiten, wie das Roden einiger alter Bäume, bereits erfolgt. Auch hier wird eine junge Familie ihr Eigenheim errichten.

Osterhäsin in Fraßdorf unterwegs

Wir hatten es alle schon vorausgesehen. Auch am Ostersamstag des Jahres 2021 wird es, wie überall in der Stadt Südlichen Anhalt, in der Ortschaft Fraßdorf kein Osterfeuer geben.

Das traditionell nach den Wintermonaten stattgefundene Zusammenkommen vieler Fraßdorfer Familien und die damit verbundene eifrige Suche unserer Kinder nach gefärbten Ostereiern und versteckten kleinen Naschereien fiel damit zum wiederholten Mal aus.

Viele Familien und deren Kinder mussten in den letzten Monaten durch die immer noch anhaltende Pandemie erhebliche Einschränkungen ihres bis dahin eigentlich noch ganz normalen Alltagslebens hinnehmen und ertragen.

Der Ortschaftsrat Fraßdorf beschloss in der Sitzung am 18.03.2021 allen Fraßdorfer Kindern zum Osterfest eine kleine Osterüberraschung mit Schokoladenosterhasen und weiteren Süßigkeitenn in einem Osternest zu überbringen.

Als „Osterhäschen vom Dienst“ wurde Frau Ortschaftsrätin Jana Schulze-Waldau, trotz notwendigem Gesichtsschutz und natürlich mit entsprechendem Abstand, am Ostersamstag bei allen Kindern und Eltern unsres Dorfes gern gesehen.

Wir hoffen das bald wieder gemeinsame Veranstaltungen möglich sind und wünschen Ihnen und Ihren Familien in diesen schwierigen Zeiten vor allem Gesundheit!

Im Namen des Ortschaftsrates

Ralf Moritz

Ortsbürgermeister

Kalter Winter 2021 in Fraßdorf

Nach vielen Jahren hat sich der Winter in Fraßdorf 2021 doch mal wieder weiß und dazu aber sehr kalt gezeigt.

Temperaturanzeige am 07.02.2021 und am 13.02.2021

Wir haben einige Schnappschüsse, die bei Winterwanderungen im Zeitraum vom 06.02. bis 14.02.2012 aufgenommen wurden, auf unsere Homepage gestellt. Die Fotos zeigen, wie schön unsere Fraßdorfer Umgebung auch aussehen kann.

die Fraßdorfer „Alte Lindenstraße“ am 09.02.2021 ganz in Weiß
die Fraßdorfer „Alte Lindenstraße“ am 14.02.2021 noch in Weiß
die „Alte Lindenstraße“ Richtung Meilendorf geblickt
Schneeberge rechts und links von der Hofeinfahrt
ein Teil von Fraßdorf mehr von oben betrachtet
an den Hofeinfahrten auf der Straße türmen sich auch die Schneeberge
Raureif an Bäumen und Sträuchern und strahlend blauer Himmel verschönen am Sonntagmorgen (14.02.2021) das Bild

der Feldweg zwischen Zehmigkau und Quellendorfer/Fraßdorfer Straße
auf dem Feldweg unterwegs mit Blick Richtung Fraßdorf
Fraßdorf hält in der Ferne Winterschlaf
Die Verbindungsstraße von Fraßdorf in Richtung Quellendorf geschaut
Both´s Jagdwagen steht im verschneiten Märchenwald
die Straßeaus Richtung Quellendorf kommend nach Fraßdorf rein am Fischteich
Fraßdorf hat auch einen kleinen Rodelberg, der vor Jahren schon für das Kinderrodeln angelegt wurde
zu unserer Kinderzeit waren bei diesem schönen Winterwetter mehr Kinder mit den Schlitten unterwegs
außen rum um Fraßdorf – vom Rodelberg zur Straße „An der Kaserne“
Zufahrt nach Fraßdorf rein von den Akazien her kommend
man kann sie nur erahnen – etwa 8 bis 10 Rehe haben wir entdeckt auf freiem Feld bei der Futtersuche
alle Wildtiere haben Hunger und suchen nach Futter
Spatzenfütterungszeit – aber auch Meisen finden den Futterplatz
ein Specht hat das Futterhäuschen erobert und alle Spatzen und Meisen verdrängt
ein Fuchs ist auf Futtersuche – die Kameraaufnahmen stammen aus dem Jahr 2021 (die Jahres-Einstellung der Kamera war nicht korrekt)
an einer Wildfutterstelle nahe Fraßdorf hat die Wildkamera Rehe fotorafiert

auch im Dunkeln ist die verschneite Lindenstraße in Fraßdorf schön

Abhandlung über die Amtmänner der Domäne von Fraßdorf

Das Gutshaus in Fraßdorf gezeichnet von Hans Menzel
Das Gutshaus in Fraßdorf noch mit Türmchen, Uhr und Glocke. Die Aufnahme könnte etwa um 1930/1940 entstanden sein.
Das ehemalige Gutshaus heute – statt Türmchen mit Uhr ist dort heute die Feuerwehrsirene

Von etwa 1936-45 war das Domänenhaus von Adelbert Lange bewohnt, der bei der Aufsiedlung des Gutes 1935/36 260 Morgen und das Gutshaus als Bauernhaus zugesprochen bekam. (siehe auch Beitrag vom 07.01.2021)

Die Amtmänner waren als Verwaltungsbeamte der Landesherrschaft eingesetzt und hatten das fürstliche Gut in Pacht. Ihnen oblagen aufgrund des Titels eines Amtmanns außer den wirtschaftlichen auch staatliche Aufgaben der inneren Verwaltung, Justiz und polizeilichen Executive.

Als landesfürstliche Beamte sammelten sie die bäuerlichen Gaben und andere Gefälle ein, führten die Amtshandelsbücher, nahmen Gemeinde- und Kirchenrechnungen ab und führten Erhebungen durch (z.B. Personenzählungen). Recht sprachen sie nach ihrem Gut befinden, jedoch mit Zustimmung und Kontrolle der Regierung. Dazu hatten sie einen juristisch gebildeten Gerichtshalter zu bestellen und zu besolden. Ferner waren in den Domänengebäuden auch die Gerichtsgefängnisse untergebracht.

Das Rittergut in Fraßdorf kaufte der Fürst 1708 von Ch. Heinrich von Wülknitz und machte es zur Domäne. Wer dann der 1. Pächter war, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Auch zwischenzeitlich (mit ? vermerkt) gibt es Lücken.

um 1730 war an den Amtmann GREBELIN oder GRUBLING das Gut verpachtet. Er starb 1738 mit 38 Jahren. Dies ist aus Kirchenbüchern zu ersehen.

von 1747 bis 1755 war Amtmann CUNO Pächter, er zahlte jährlich 4644 Taler Pacht in die fürstliche Schatulle.

von 1755 bis 1767 ?

von 1767 bis 1790 war Amtmann Christoph Gottlieb BIELER Pächter. Bis 1992 konnte man sein Grabmahl noch auf dem Meilendorfer Friedhof vorfinden.

von 1790 bis 1818 war Amtmann Joh. Carl HEYDENREICH. Sein Grabstein ist noch auf dem Meilendorfer Friedhof vorhanden, hat aber schon eine starke Verwitterung aufzuweisen. (siehe nachstehendes Foto)

1844 wird in den Kirchenbüchern Karl HEYDENREICH jun. als Amtmann des Fraßdorfer Gutes erwähnt. Es ist zu vermuten, daß er als Nachfolgepächter seines Vaters das Gut verwaltete.

von 1845 bis 1875 hieß der Amtmann STEINKOPF

von 1875 bis 1886 war Pächter der Domäne ein Oek. Rolandt.

von 1886 bis 1914 hieß der Pächter der Domäne Amtsrat Robert POHL

von 1914 bis 1935 war Amtsrat EBELING aus Scheuder der Domänenpächter

Ab 1936 begann dann die Aufsiedlung der Domäne, wie es nachzulesen ist im Beitrag vom 07.01.2021 auf dieser Homepage.

Das Grabmahl des Amtmann Joh. Carl HEYDENREICH auf dem Friedhof in Meilendorfer

die Aufname wurde im Mai 2020 gemacht, und läßt erkennen wie stark die Wetter gearbeitet haben.
Die Inschrift auf der noch vorhandenen Platte ist schwer zu entziffern.

Auf der Deckplatte steht eine Urne mit Band von vergoldeten Sternen verziert zwischen zwei Sandsteinfiguren, den Glauben und die Hoffnung verkörpernd. Das Grabmal trägt die Inschrift:

Joh. Carl Heydenreich

Herzogl. Dessauischer Amtmann zu Fraßdorf

geb. 17.04.1756 zu Gräffenstuhl bei Mansfeld

gest. 15.10.1818 zu Fraßdorf

Schon seil längerer Zeit werden Überlegungen angestellt, wie man dieses Grabmahl/Denkmal für die Nachwelt besser schützen und erhalten kann.

Gute Ideen und Mitstreiter sind immer gerne willkommen und können sich beim Ortschaftsrat melden.

Günther Fischer